7. Tag = Teneriffa

Hallo liebe Freunde der Kreuzfahrtschipperei! Ich bin´s wieder Euer Peter und heute melde ich mich von Teneriffa. Gestern noch Portugal und heute schon Spanien. Kinder, wie die Zeit vergeht 🙂

Das Anlegemanöver erfolgte schon früh um 7:00 Uhr und die Ausflugsbusse standen schon am Kai bereit.

Wir haben uns eine Tour mit dem Mietwagen vorgenommen und so hatten wir freie Zeiteinteilung. Nach einem kurzen, aber guten Frühstück gings dann von Bord. Die Bordkarte bitte nicht vergessen, sonst kommt man weder runter von Schiff, noch wieder rauf.

Erfahrungen mit Cicar

Erst haben wir die Station nicht gefunden und eine Beschilderung wo es die Mietwagen gibt, ist bei ca. 400.000 Passagieren im Jahr auch gar nicht nötig… „Wer will, der wird uns schon irgendwie finden“ = typisch spanisch. Die fünf (5) Herren im Bürocontainer bei Cicar hatten sehr viel mit sich selber zu tun und schnatterten wie die Waschweiber – nur mich sah niemand, bis der Älteste mich ansah und mit einem Kopfnicken beschied, dass er sich nun mit mir beschäftigen wolle. Es wurde der kleinste Wagen zum Tagespreis von 78,79 € inkl. aller Kilometer und Versicherungsschutz mit 300,-€ Selbstbeteiligung aber dem DRINGENDEN Hinweis UNBEDINGT vollzutanken.

Schnell Fotos von allen Seiten des Mietwagens gemacht und los ging die wilde Fahrt mit gefühlt 35 PS. Aber: läuft. Wie das Schiebendach zu öffnen ist, weiß exklusiv nur der Chefingenieur aus Turin und verrät es auch niemandem, aber die Seitenspiegel konnte ich problemlos einstellen.

Täglicher Stau auf der Autobahn

Teneriffa ist die Kanareninsel mit ca. 1.200.000 Einwohnern + 800.000 Touristen und die einzige Kanareninsel mit einer teilweise 6-spurigen Autobahn mit täglichem Stau. Wer die Berge hochkrakselt der muss sehr gut aufpassen, in der Spur zu bleiben, weil die geübten Spanier, die genau wissen, wo sie hinwollen, alle Spuren nutzen wie Rudolf Caracciola.

Bajamar – geliebtes Bajamar!

Wir wollten nach Bajamar, dem eigentliche Ursprung des Tourismus auf Teneriffa, denn zunächst gab es ja nur den Flughafen Teneriffa Norte. Der berühmte „Club Nautico“ ist heute leider eine Ruine, weil sich nach dem Bau des Flughafens im Süden der ganze Tourismus in den Süden verlagert hat. Zurück blieben kleine Dörfer, in den fast nur Insulaner leben. Die Bausubstanz ist teils gruselig. Vor allem fallen mir immer wieder die dicken Kabelstränge an den Häusern auf. Statt einer Verteilung wurde „einfach“ eine neue Leitung gezogen. Nun, die Bewohner der Häuser scheinen Licht zu haben und diese Verlegung auch überlebt zu haben. In Bajamar selber gibt es auch RB&B aber nur in begrenztem Umfang – eben nur etwas für Kenner. Es gibt etliche ältere Deutsche, die dort überwintern. Die Gegend ist von hohen Bergen gesäumt und die Küste recht wild. Deshalb wurden zwei Meerwasser-Schwimmbecken eingebaut, die noch funktionieren, aber etwas renovierungsbedürftig geworden sind. Die kleine Dorfmitte ist pitoresk und man hat ein Dutzend neuer Bänke dort aufgestellt und ein Edelstahl-Geländer aufgebaut.

Der beste Konditor auf den Kanaren

Und dann gehen wir zum besten Bäcker und Konditor: Dem Café „Le Palmelita“, einer Bäckerei allererster Güte mit deutschem Ursprung seit 1968 – also der Zeit der ersten Generation Deutscher Auswanderer. Das waren damals echte Early-Birds, die das Leben und Wetter in Deutschland dem Wetter und dem Leben auf einer Kanareninsel im ewigen Frühling bevorzugten und den Mut hatten, die deutsche Kranken- und Rentenversicherung hinter sich zu lassen, weil Ihnen das Hier und das Jetzt einfach wichtiger war.

Wir baden im Meerwasser-Schwimmbad

Wir baden in einem der beiden Meerwasser-Schwimmbäder in Salzwasser. Es ist erst sehr kalt und dann doch erfrischend. Die Duschen sind auch von 1968, aber es kommt (kaltes) Wasser aus dem antiquarischen Duschkopf. Ich behalte lieber meine Schlappen an. Ich denke, dass die verantwortlichen Entscheider sehr weit weg wohnen und das letzte Mal 1968 selber mal in Bajamar waren und dort weder gebadet noch geduscht haben. Warum tut sich die Gemeinde das an? Das wäre alles mit verhältnismäßig wenig Aufwand wieder richtig schick zu machen. Aber ich bin Deutscher Tourist und in Spanien nur Gast. Doch baden die Spanier dort nicht selber? Vieles in der Welt sehe ich, aber verstehe ich nicht.

Es führt kein Weg zu Cicar zurück

Auf dem Rückweg zum Hafen stehen wir tatsächlich im Stau. Nur nicht nervös werden. Wer DIE Abfahrt der AIDAmar verpasst, der muss von Teneriffa nach Madrid fliegen und dann versuchen eine Flugverbindung in die Karibik zu finden, um der AIDAmar hinterher zu fliegen/fahren/schwimmen. Das es KEIN Schild gibt, WO für Mietwagen die Einfahrt zum Hafen ist und wir erst die Policia Local fragen müssen, kommt uns wieder mal spanisch vor. WAS ist daran soooo schwer ein Schild „Rental Car Return“ wie an jedem Flughafen aufzustellen? Nun, die Mitarbeiter von Cicar kennen den Weg und für 10.000 Mietwagenkunden im Jahr ein Schild aufstellen? Wo kommen wir denn da hin? Die Lösung: es geht beim Kongress-Center rechts in den Hafen. Wer es weiß, weiß es. Ich habe es Euch mal eingezeichnet 🙂

Abfahrt und Rückblick auf Teneriffa

Wir hatten einen SEHR schönen Tag, aber Teneriffa bietet SEHR viel Mehr. Hier kann man Jahre verbringen und hat immer noch nicht alles schöne gesehen. Wir kommen wieder! Versprochen!

Ihr auch? Ich denk an Euch im kalten Deutschland und grüße Euch als Euer Peter

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