18.Tag = Seetag …und wer hat eigentlich AIDA erfunden?
Hallo Ihr Kreuzfahrtfreunde, hier ist er wieder Euer Peter heute mit einem Seetag zwischen und Grenada und Bonaire. Zeit sich mal darüber zu informieren, wer eigentlich das erfolgreiche Konzept von AIDA erfunden hat und den weltweit bekannten Kussmund.
Am Anfang stand eine Idee: Club-Urlaub
Im Jahr 1996 ist der Geschäftsführer der Deutschen Seereederei mit Johann-Friedrich Engel ein Mann, der in den Tourismus-Branche einen sehr bekannten Namen hat. Bereits Anfang der Siebziger hatte der gelernte Jurist begonnen, den erfolgreichen französischen „Club Mediterranee“ für den deutschen Markt zu kopieren. Johann Friedrich Engel ist einer der zwei Mitbegründer von ROBINSON im Jahr 1970 und leitete das Unternehmen über 23 Jahre gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Wolfgang Arthur Mankel von der Steigenberger Hotelgruppe.
Die Robinson-Urlaubsdörfer sind von der Außenwelt abgeschirmte Siedlungen, in denen auf Spiel und Sport spezialisierte Animateure den lauten Ton angeben. »Sportlich und gesellig« (Prospekt) geht es zu wie in »einer großen Familie« und »manchmal auch ganz verrückt«. Speisen und Wein gibt es im Überfluß und jeden Abend ein großes Spektakel, Show und Folklore.
Erster Robinson-Club auf Fuerteventura
Und zum ersten Robinson wurde der Robinson-Club auf Fuerteventura. Eine ganz abenteuerliche Geschichte für sich, denn Engel und Mankel flogen mit einer alten DC-6 eigentlich nach Teneriffa und überflogen dabei den Süden Fuerteventuras mit den unendlich weißen langen Sandstränden, landeten auf dem alten Flughafen, nahmen sich ein Taxi und erkundigten die Gegend.
Das Unternehmen wächst und gedeiht, doch „Mister Robinson“ übernimmt sich, führt das Unternehmen als sei es sein eigenes, trifft mehr und mehr Fehlentscheidungen und der TUI-Konkurrent ALDIANA wächst und gedeiht, während Robinson schwächelt. So trennt man sich denn mit großem Krach voneinander, aber so ein Macher fällt immer wieder auf die Füße und so landet er 1996 bei der Deutschen Seereederei, die von den beiden Hamburger Reedern Horst Rahe und Nikolaus Schües übernommen von der Treuhand wurden.
„Das Clubschiff“ = das Club-Konzept auf hohe See übertragen
Engel war vorher Chef der Robinson-Clubs, das Konzept überträgt er im Wesentlichen vom Land auf See: „AIDA“ wird in den ersten Jahren als „Das Clubschiff“ vermarktet. Freizeitangebote auf den Decks, Kinderbetreuung und Restaurants, die fast rund um die Uhr geöffnet sind, brechen mit der Tradition der in Deutschland als gediegen geltenden Kreuzfahrt, wie sie vielen aus der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ bekannt ist.
„All das, was mit den Kreuzfahrt-Traditionen verbunden ist, haben wir als erstes über Bord geworfen: Kleider-Etikette, Trinkgeld-Zwang, feste Sitzordnungen in den Restaurants. All das gibt es bei uns nicht. Wir haben unseren eigenen Stil: locker, sportlich, elegant.“
Keine feste Tischordnung, kein Kapitäns-Dinner, kein Klunker-Wettbewerb, keine Bedienung am Tisch, kein Champagner sondern ein tolles Buffet und frische luftige Kabinen statt staubiger „Grand-Cru-Class“. Und eine Erfindung des jungen Tourismus-Managers: der 8er Tisch, der den Katzen-Tisch für Alleinreisenden endgültig aus den Hotels verbannte.
Doch wie sollte das Club-Schiff-Konzept heißen?
Es gab einen Wettbewerb, weil der Name -wie der des des größten Konkurrenten ALDIANA (TUI)- mit A beginnen und mit A enden sollte. Was der Quatsch sollte? Ist heute total egal, denn so kam es zum Namen AIDA: kurz, prägnant und von der ägyptischen Göttin und der Oper AIDA nicht ganz unbekannt.
Der Erfinder des Kussmundes:
Der Erfinder und Grafiker des Kussmundes aller AIDA Schiffe heißt Feliks Büttner wurde 1940 in Merseburg geboren und feierte am 17. Mai 2023 seinen 83. Geburtstag. Er ist gelernter Dekorateur und Plakatgestalter und er zog schon in den 50er Jahren nach Rostock. Dort arbeitete er als Theatergrafiker und gab seine Leidenschaft für das Malen an seine Grafikstudenten der Technischen Kunstschule weiter, die er selbst mitbegründet hat.
Die weitere Geschichte
1999 wird das Kreuzfahrt-Geschäft auf die britische Reederei P&O übertragen, Arkona Touristik bleibt an dem Joint Venture AIDA Cruises aber finanziell beteiligt. Dieser Name hat über die weiteren Jahrzehnte Bestand, die Eigentumsverhältnisse wandeln sich jedoch mehrmals: 2003 fusionieren P&O und die US-amerikanische Carnival Corporation zum weltgrößten Kreuzfahrt-Anbieter. AIDA Cruises wechselt im Jahr darauf vom britischen zum italienischen Tochterunternehmen. Als Teil von Costa Crociere in Genua liegt der deutsche Hauptsitz der AIDA Reederei bis heute in Rostock am Stadthafen und darauf kann man durchaus sehr stolz sein.
Neue Schiff wie die AIDA Nova und die AIDA Perla sind gekommen und haben die Geschichte der Reederei weiter geschrieben. AID Schiffe gibt es mittlerweile auf allen Weltmeeren!
Viel Erfolg weiterhin liebe AIDA, dass wünscht Dir Dein sehr gern mitreisender Peter
